18.04.2017
Nach Paris-Roubaix blieb mir nicht viel Zeit mich zu erholen.
Bereits am Mittwoch reiste ich schon wieder ab um am Donnerstag den Coupe de France in Denain zu fahren.
Bei diesem tellerflachen Sprinterrennen bekam ich die Aufgabe in einigen Momenten von vorne zu fahren um das Team zu positionieren.
Des Weiteren brachte ich unseren Sprinter Rudy Barbier im Finale nach vorne.
Vier Kilometer vor dem Ziel war mein Job dann erledigt und ich rollte noch locker ins Ziel.
Noch am Abend ging es mit dem Teamauto weiter in Richtung Bretagne.
Dort stand am Samstag mit der Route Finstere dann schon das nächste Rennen auf dem Programm.
Dieses war im Gegensatz zu Denain alles andere als flach und führte über zahlreiche kurze aber steile Anstiege.
Ich fühlte mich erstmals seit längerem wieder richtig gut und fuhr immer vorne mit über die Anstiege. Am Ende fehlte mir nicht viel um in der entscheidenden Gruppe zu sein, die direkt nach dem ich selbst das Tempo verschärft hatte ging und ich so nicht mitgehen konnte.
Für den Bergauf-Sprint des Feldes brachte ich dann noch Sam nach vorne und kam dann kurz hinter dem stark dezimierten Feld ins Ziel.
Am Ostermontag stand ich dann noch bei Tro Bro Leon am Start.
Einem Klassiker ganz im Westen der Bretagne in der Nähe von Brest.
Das besondere dieses Rennens sind die 25 Abschnitte, die über unbefestigte Straßen führen.
Manche davon sind in recht gutem Zustand und im Prinzip einfach nur harte Erde, andere sind jedoch mit größeren Steinen und/oder Schlaglöchern übersät.
Wie auch beim Kopfsteinpflaster ist es auch hier wichtig vorne in die Sektoren reinzufahren um eventuellen Stürzten und Defekten aus dem Weg zu gehen.
Mir gelang es dabei jedesmal unter den ersten 10 auf die schmalen Wege abzubiegen.
An der Schlüsselstelle des Rennens nach etwa 140km schlüpfte ich abermals in die Role des Helfers und fuhr mit Vollgas von vorne, da sich hier mehrere schwere Sektoren aneinander reihten wo die Vorentscheidung fallen sollte.
Durch meine Arbeit war das restliche Team so ideal positioniert, als das ganze Feld wie vorhergesehen in den nächsten aAbschnitten explodierte.
Ich habe damit zwar den anderen ermöglicht vorne zu sein, gleichzeitig aber auch mein eigenes Grab geschaufelt, da ich meine Körner bereits in der Anfahrt auf die Sektoren verschossen habe.
Dementsprechend wurde ich im Folgenden schnell abgehängt und kam in einer abgeschlagenen Gruppe ins Ziel.
Jetzt geht es für mich nach diesem harten Rennblock erstmal in die Pause, bevor ich am 1.Mai in Frankfurt (dann vielleicht auch mal mit eigenen Ambitionen) ins Renngeschehen zurückkehre.
10.04.2017
Nach 8 Rennen ist die Klassikersaison auch dieses Jahr nun schon wieder vorbei.
In der letzten Woche war ich zunächst bei der Flandern-Rundfahrt am Start.
Hier machte ich einen guten Job während der ersten 4h für meinen Kapitän Oliver Naesen und fuhr ihn vorne in die Anstiege rein.
An der Mauer von Gerardsbergen war mein Rennen dann aber gelaufen...
Alles lief für uns nach Plan bis Oliver in der letzten Passage spektakulär mit Sagan und Van Avermat stürzte und alle Chancen auf ein Podium verlor.
Unter der Woche starteten wir ohne wirkliche Ambitionen beim Scheldeprijs einfach um im Rennrhythmus zu bleiben.
Hier rollte ich einfach nur im Feld mit.
Unglücklicherweise war ich im Finale in einen unnötigen Sturz verwickelt.
Ich zog mir aber nur leichte Hautabschürfungen und eine leichte Prellung an der Schulter zu.
Für Roubaix bekam ich die ehrenvolle Aufgabe mich komplett um Oliver zu kümmern.
Wollte er trinken holte ich Flaschen, wollte er nach vorne, brachte ich ihn dort hin.
Hatte er Defekt wartete ich auf ihn und gab ihm mein Rad.
In diesem Sinne fuhr ich ihn vorne in die ersten Sektoren rein, von wo an dann alles schief lief was schief laufen konnte.
In guter Position liegend (unter den ersten 20) konnte Oliver einem Sturz im 3. Sektor nicht mehr ausweichen und landete im Graben.
Ich wartete auf ihn und brachte ihn wieder zurück.
Noch zwischen den Autos hängend erlitt er dann auch noch einen Defekt und ich gab ihm mein Vorderrad wodurch er wieder zurück ins Feld fahren konnte, während ich dadurch aber aussichtslos weit zurück fiel und das Rennen aufgeben musste.
Für mich persönlich ist das natürlich extrem bitter allerdings war mein Job genau das: mich opfern für das gemeinsame Ergebnis durch Oliver...
Dieser wurde im weiteren Verlauf aber immer wieder vom Pech verfolgt und verbrachte den Tag damit nach Defekten wieder nach vorne zu fahren und zeigte trotz 3 Platten, 1 Sturz und einem abgerissenen Schaltwerk seine Klasse und beendete das Rennen noch auf Rang 31.
Für mich geht es über Ostern noch zu 3 Rennen bevor ich dann meine wohlverdiente Pause antrete :)