28.08.2016

Tour de l'Avenir

Was für eine Woche bei der Tour de l'Avenir!


Nach meiner ersten Saison als Profi in der World Tour bekam ich nun die Möglichkeit erstmals bei der wichtigsten U23-Rundfahrt zu starten.
Hierfür auch nochmal ein fettes Dankeschön an den BDR und AG2r La Mondiale für dieses Vertrauen!

 

 

Bei der ersten Etappe verhielt ich mich noch relativ passiv und hielt dann im Bergaufsprint mit rein um für Pascal Ackermann den Sprint vorzubereiten.
Dieser gewann den Sprint des Feldes und platzierte sich als 6. hinter den 5 Ausreissern. Ich fuhr als 9. über die Linie.

 

Die 2. Etappe war dann für mich die erste Schlüsselstelle bei dieser Rundfahrt; nach 60 richtig schnellen Kilometern und sehr viel "Gespringe" attackierte ich schließlich selbst und fuhr mit einem weiteren Fahrer den Spitzenreiter auf.
Zu dritt fuhren wir die verbleibenden 100km Vollgas und hielten das Feld auf 3 Minuten hinter uns.


Unglücklicherweise hatte ich nach dieser langen Rennpause und der intensiven Etappe Krämpfe im Finale und mir blieb nur Platz 3 im Zielspurt.
Dennoch kletterte ich auf den 2. Gesamtrang nur 1 Minute hinter dem Gelben Trikot.

 

Während die 3. Etappe eher ereignislos verlief und ich mich im Feld von den Strapazen des Vortags erholte, war im Zeitfahren zur Mitte der Tour de l'Avenir volle Power gefragt.

 

Ich fuhr ein solides Zeitfahren, indem ich sogar 20 Sekunden auf den Spitzenreiter gut machte und mich als 21. klassierte.

 

Nach den ersten 3 eher flacheren Etappen und dem Zeitfahren stand mit der Bergankunft in Les  Carroz-d'Araches die erste mittelschwere Bergetappe an.
Mein Ziel war es ganz klar das Gelbe Trikot zu erobern.

 

Während der Etappe gab es für mich einen kurzen Schockmoment, als ich in der rasanten Anfangsphase eine Schaltungsbatterie verlor und kurz anhalten musste um diese zu ersetzen.

Ich fuhr aber schnell wieder ins Feld und schaffte danach sogar den Sprung in eine Gefährliche Gruppe mit fast allen Nationen. Leider fehlten die Briten aber in der Gruppe und schlossen direkt vor dem Schlussanstieg wieder auf, sodass das Finale geschlossen angegangen wurde.

Ich schaffte es den Anschluss an die Favoritengruppe zu halten und übernahm somit die Gesamtführung dei der Tour de l'Avenir!!!


Den Moment als ich mir dieses Gelbe Trikot überstreifen durfte, werde ich sicherlich so schnell nicht vergessen, auch wenn klar war, dass ich es im Hochgebirge nicht würde verteidigen können...

 

Nach nur einem Tag im gelben Trikot musste ich dieses dann auch schon wieder abgeben, da ich einen rabenschwarzen Tag bei extrem heißen Temperaturen erlebte und schon früh abgehangen wurde.

 

Nichtsdestotrotz gab ich weiterhin mein Bestes und war bei der ebenfalls sehr schweren 7. Etappe wieder vorne mit dabei.

 

Am zweitletzten Anstieg fuhr ich mich 2 weiteren Fahrern aus einer Spitzengruppe heraus und in die Abfahrt hinein.
So in Führung liegend übersah ich ein Schlagloch in der Technischen Abfahrt und kam gerade noch so ohne Sturz davon, als der platte Reifen in der nächsten Kurve zu rutschen begann.

Nach einem mittelschnellen Radwechsel fuhr ich so schnell ich konnte wieder nach vorne und schaffte den Anschluss gerade am Fuß des Schlussanstiegs, konnte durch die verrauchte Energie aber nicht die Tempoverschärfung von Nick Schultz (der die Etappe gewann) mitgehen und fuhr in meinem Rhythmus hinter ihm her.

 

Als dann aber ca. 10km vor dem Ziel die ersten Favoriten von hinten näher kamen und für mich viel zu schnell an mir vorbeifuhren und mir somit jegliche Chance auf den Etappensieg nahmen,scherte ich aus und fuhr etwas entspannter weiter ;)

 

Auch die letzte Etappe sollte sich als zu schwer für mich erweisen und ich konnte nicht um die Entscheidung um den Tagessieg mit eingreifen...

 

Trotz der schweren letzten Tage bleibt diese Tour de l'Avenir für mich in guter Erinnerung!
Mit einem 3. und einem 9. Etappenplatz, sowie dem Gelben Trikot, war ich definitiv erfolgreich bei dieser 8-tägigen Rundfahrt und kann mit meiner Leistung sehr zufrieden sein!

 

Auch die Stimmung im Team war nicht zu toppen und wir hatten sehr viel Spaß zusammen...
Am kommenden Wochenende geht es für mich wieder zurück zu den Profis; ich werde dort bei den Brüssel Cycling Classics und dem Gp Fourmies für G2r La Mondiale am Start stehen :)

08.08.2016

Kriterium Bad Homburg

Obwohl ich dieses Wochenende kein Rennen mit meinem Team vorgesehen hatte, war ich schwer beschäftigt.


Von Freitag bis Sonntag reiste ich nach Bremen um für Focus an deren Bike Expo teilzunehmen.
In angenehmem Rahmen fand ein BBQ statt. Geladen waren einige Gäste aus der Bloggerszene.

Wir kamen schnell ins Gespräch und so lernte ich einige neue interessante Leute kennen.

 

Am gestrigen Sonntag ging es für mich dann in Bad Homburg weiter. Hier bestritt ich das städtische Kriterium über 50 Runden=80km.
Das Rennen war von Beginn an sehr schnell und immer wieder setzten sich verschiedene Gruppen ab, bis sich dann endlich nach etwa 20 Runden 10 Mann fanden (zu denen auch ich gehörte) um das Rennen unter sich auszumachen.

 

Aber auch hier wurde munter weiter attackiert und wir fuhren nur selten alle 10 miteinander.
Auch ich ergriff die Initiative und konnte mich kurzfristig alleine absetzen um mir eine Wertung und somit 5 Punkte zu sichern.

 

Trotz meiner offensiven Fahrweise sollte es aber bei diesen 5 Punkten bleiben.

Das Rennen entschied am Ende John Degenkolb vor Sieberg und Wegmann für sich.

03.08.16

La Polynormande

Vor genau 1 Jahr bestritt ich an eben dieser Stelle mein erstes Profirennen.

Diesmal hatte ich bereits eine ganze "Profi-saison" hinter mir.

 

Meine persönlichen Ambitionen auf diesem welligen Rundkurs wurden bereits bei der Teambesprechung hinten angestellt.

Mit Sam Dumoulin hatten wir einen schnellen Mann in guter Verfassung dabei und demnach war die Anweisung das Rennen von Beginn an in die Hand zu nehmen.

Das taten wir dann auch. Voller Selbstvertrauen reihten wir uns vorne ein und hielten die Ausreisser auf Distanz nur um sie später wieder einzuholen.

 

Da ich vor der Polynormand etwas rausgenommen habe um für das Saisonfinale einen Neuaufbau zu starten, waren meine Beine zu Beginn etwas blockiert, gingen gegen Ende dann aber doch etws auf, sodass ich dann auch noch meinen Teil beitragen konnte.

 

Im Schlussprint klappte dann aber doch nicht lles wie gewollt und Sam sprintete auf Platz 4 ins Ziel.

Ich selbst rollte weiter hinten im Feld über das Ziel.

 

 

Im Anschluss an das Rennen verweilte ich noch einige Tage in Frankreich um mir die Schlüsselstellen der Tour de l'Avenir anzuschauen.

Es gab nämlich einige Änderungen in meinem Rennkalender: Anstatt wie geplant die Tour du Limousin und die Vattenfall Cyclassics in Hamburg zu fahren, werde ich diesen August erneut die Farben der Deutschen Nationalmannschaft tragen bei der rennomierten U23-Rundfahrt Tour de l'Avenir.

Ich bin jetzt schon gespannt auf meine Rückkehr zu der U23 und habe nun Zeit mich die nächsten 2 Wochen ohne weitere Wettkämpfe gut auf die schwere 8-tägige Rundfahrt vorzubereiten...

 

Mehr Infos zur Tour de l'Avenir: www.tourdelavenir.com

 

Außerdem bin ich am Sonntag endlich mal wieder auf deutschem Boden unterwegs beim Kriterium in Bad Homburg

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