24.04.2016
Letztes Wochenende stand ich bei 2 Coupe des Frances in der Bretagne am Start.
Bei der Route Finistere ging es ewig bis sich endlich eine Gruppe absetzen konnte und es etwas ruhiger wurde.
Ich war leider nicht in der Gruppe und beschütze Sam Dumoulin, der im schweren bergauf-Sprint letztendlich 2. wurde.
Am darauffolgenden Tag kam ich etwas auf den Geschmack von der Strade Bianchi und konnte beim Französischen Klassiker meine ersten Erfahrungen auf Naturstraßen sammeln.
Das Rennen war das reinste Ausscheidungsfahren und die Selektion fand auf natürliche Art und Weiße nach hinten statt.
Ich verlor dann auch irgendwann im Finale den Anschluss und fuhr noch in einer abgehängten Gruppe zu Ende.
Von diesen beiden Rennen war ich so kaputt, da ich extrem viel gearbeitet habe und die Rennen beide richtig hart ausgefahren wurden.
Die ganze Woche über fühlte ich mich richtig schlapp und auch mental ausgebrannt.
Kurz um die Klassiker und jetzt das ging mir ordentlich an die Substanz und ich musste unbedingt mal durchatmen.
Dementsprechend ruhig ließ ich es dann auch im Training angehen.
Mit Ausnahme des Motortrainings am Donnerstag bin ich nur regenerativ gefahren, da ich erst nach dem Traditionsrennen am 1. Mai in Frankfurt Pause machen werde.
Heute durfte ich dann nochmal zur Roue Tourangelle ran.
Man könnte das Rennen wie eine kleine Variante von Paris-Tours beschreiben, da das Finale mit den letzten beiden Anstiegen genau gleich war.
Meine Aufgabe war wie so oft wieder die Gruppen zu besetzen und Sam Dumoulin zu beschützen.
Abwechselnd sprangen wir also immer wieder mit, bis dann Quentin in der Gruppe saß und wir hinten versuchten zu verzögern.
Anschließend konnten wir es deutlich ruhiger angehen lassen und unsere Körner für das Finale sparen. Hier fuhren wir Sam in eine gute Position für die letzten beiden Anstiege.
Gleich am ersten der beiden ging er dann in die Offensive und konnte sich mit 2 weiteren Fahrern entscheidend absetzen und das Feld bis nach Tours zum Ziel auf Distanz halten um so seinen ersten
Saisonsieg einzufahren.
Dieser Sieg ist extrem wichtig für das Team, da wir bis jetzt immer nah dran waren, aber erst zum 3. mal die Arme heben dürfen...
15.04.2016
Der GP Denain gestern verlief relativ unspektakulär.
Am Anfang wurde schnell gefahren, bis die Gruppe stand. Dann kontrollierte das Feld die 3 Ausreißer (auch wir stellten einen Mann für die Verfolgung ab) und hielt den Abstand zwischen 3 und 4
Minuten um dann im Finale diese wieder einzuholen.
Der Sprint war ziemlich gefährlich und ein wahres Durcheinander, was gerade der Sieger mit seiner Slalomfahrt zum Sieg unterstreicht.
Ich persönlich rollte mit dem Feld auf Platz 51 über die Ziellinie.
12.04.2016
Mit Paris-Roubaix gingen diesen Sonntag die flämischen Klassiker zu Ende.
Für mich war es die erste Teilnahme bei den Profis.
Die Königin der Klassiker -wie Paris-Roubaix auch genannt wird- ist ein Rennen, von dem jeder Radfahrer schon als kleines Kind träumt; einmal durch die Hölle des Nordens fahren, über die legendären Kopfsteinpflasterpassagen brettern und am Ende dann in das Velodrom in Roubaix einfahren.
Für mich ging dieser Kindheitstraum am Sonntag in Erfüllung- zumindest teilweise.
Als einer von knapp 200 Auserwählten stand ich in Compiègne am Start für die 260km, von denen insgesamt 53 über Kopfsteinpflaster führten.
Unsere Räder waren speziell präpariert mit dickeren Reifen, stabileren Laufrädern und einem niedrigeren Luftdruck um etwas an Komfort auf dem Pflaster zu gewinnen.
Gleich zu Beginn ging es mit Vollgas los Richtung Norden zum 1. Sektor nach knapp 100km. Ununterbrochen wurde attackiert aber lange konnte sich niemand entscheidend absetzen. Alle wollten vorne auf das Pavé fahren. So gab es viele Stürze und auf dem Kopfsteinpflaster dann auch viele Defekte.
Ich schien einen guten Tag erwischt zu haben, fühlte mich gut und hielt voll vorne rein.
Vor den einzelnen Kopfsteinpflastersektionen (von denen es insgesamt 27 gab) fuhr ich meinen Leader nach vorne.
So waren wir auch beim ersten richtig schweren Abschnitt - dem Wald von Arenberg - unter den ersten 30.
Dennoch war dies der letzte Sektor, den ich im Feld bewältigte. Ein böser Massensturz ereignete sich direkt vor mir gleich nach dem wir mit Vollgas auf das Pavé sprinteten. Irgendwie kam ich aber
noch an dem Sturz vorbei, musste dabei aber die Mitte des Pflasters verlassen (das Kopfsteinpflaster fährt sich am Besten in der Mitte oder rechts/links daneben, die Außen des Pavés sind meist voller
Löcher und allgemein in einem schlechten Zustand) und fuhr durch ein großes Loch, wodurch mein Vorderreifen mit einem Mal platt war. Ohne Luft fuhr ich auf der Felge weiter und hatte so natürlich
keinen Grip mehr auf dem holprigen Untergrund, sodass ich sogleich zu Fall kam.
Durch den schlimmen Sturz hinter mir war die Straße komplett versperrt und für Begleitfahrzeuge absolut kein Durchkommen.
Ich konnte also nicht darauf zählen von hinten ein Laufrad zu bekommen. Ich machte mich also zu Fuß auf den langen Weg zum Ende des Sektors, wo ein Betreuer mit einem Laufrad wartete.
In kleinen Grüppchen fuhren nach und nach die restlichen Fahrer an mir vorbei, bis dann auch endlich ein Motorrad mit einem Laufrad zu mir kam.
Doch ich hatte zu viel Zeit verloren und es war unmöglich noch einmal zurückzukommen, da das Rennen keineswegs langsamer geworden war.
Nach 190km war dann leider Schluss für mich.
Nichtsdestotrotz hatte ich sehr viel Spaß bei diesem legendären Rennen und hoffe das ich nächstes Jahr wieder hierher zurückkehren darf...
Noch ein Wort zu meinem Sturz: ich habe mir eine kleine Platzwunde am Oberschenkel zugezogen und meinen rechten Zeigefinger verstaucht. Alles in Allem also nichts dramatisches, sodass ich am Donnerstag in Denain schon mein nächstes Rennen bestreiten werde.
08.04.2016
Eigentlich wollte ich während des Scheldeprijs am Mittwoch unauffällig im Feld verweilen. Als ein Fahrer aber direkt vor mir antrat, ging ich einfach mit und fand mich dann ausversehen in der Spitzengruppe wieder.
Meine Fluchtgefährten wollten aber nicht so richtig und als dann hinten im Feld das Tempo angezogen wurde, wurden wir auch schon relativ früh wieder gestellt.
Gestern und heute sind wir einige Sektoren von Paris-Roubaix abgefahren.
Jetzt steht noch mal ein ruhiger Tag morgen auf dem Program, bevor ich Sonntag am Start der Königin der Klassiker stehen werde.
werft einen Blick auf dieBilder in der Galerie unten und auf meine Streckenbesichtigung aufStrava