03.07.2014
16.06.2014
In dieser Woche hatte ich mit Merdingen, Brugg und dem 6. Lauf des Coup de France bei der Tour de Eure et Loire eine ziemlich vollgepackte Woche. Dazu kamen noch viele Stunden die ich mit lernen verbracht habe...
In Merdingen fühlte ich mich eigentlich nocht schlecht, mein Motor spielte bei der Hitze aber dann auf einmal nicht mehr mit
und ich musste nach 11 von 17 schwierigen Runden, das was vom Feld noch übrig war, ziehen lassen.
Am Ende reicht es nur zu einem alles andere als zufriedenstellenden 30.Platz.
In Brugg lief es dafür dann gleich zu Beginn umso besser.
Auf dem tellerflachen Hochgeschwindigkeitskurs zeigte ich mich von Anfang an aktiv und fuhr mit 7 weiteren Fahrern aus dem Feld heraus.
Schnell ging ich in Führung und baute meinen Punktevorsprung auf zwischenzeitlich 16 Punkte auf den 2.Platz aus.
18 Runden vor Schluss kam das Feld aber noch einmal heran und 2 Fahrer lösten sich - das perfekte Szenario für mich.
Die 2 sammelten nun fleißig die Punkte, sodass meine unmittelbaren Verfolger keine mehr bekamen.
Im Feld schauten alle nur auf mich und so beschloss ich als der Vorsprung dann doch recht groß wurde
hinterherzufahren.
Dabei bekam ich allerdings keinerlei Unterstützung, sodass ich das Loch erst eine Runde zu spät schließen konnte und wurde
somit noch knapp abgefangen und beendete das Rennen mehr als enttäuscht auf dem 2.Rang.
Daher sollte es an diesem Wochenende endlich mal besser laufen!
Die erste Etappe war richtig schwer. Zahlreiche kurze Rampen und viel Wind prägten diese Etappe.
Es war also extrem wichtig an dem entscheidenden Stellen platziert zu sein. Vor der ersten Rampe schaffte ich es mich optimal zu positionieren und passierte mit dem ersten Teil des Feldes die Kuppe. Unglücklicherweise lief das explodierte Feld danach wieder zusammen. Jetzt blieb das Tempo lange sehr hoch und ich war nicht mehr so gut positioniert.
Somit kam ich zu weit hinten in die letzte Rampe umd verlor den Anschluss an die erste Gruppe, da keinerlei Möglichkeit
bestand auf der engen Straße zu überholen.
Ich beendete das Rennen im großen Feld 2 Minuten hinter den ersten 35 Fahrern.
Auf der 2. Etappe beschlossen wir zu versuchen mir den Sprint vorzubereiten.
Die Etappe wurde durch den starken Wind aber extrem hart und das Feld fuhr etwa 60 der 83 km in einer Reihe. Am Ende fand ich
mich mehr oder weniger alleine wieder und schaffte es nicht mich vorne zu platzieren.
Dafür lief es dann endlich im abschließenden Mannschafftszeitfahren richtig gut für mich persönlich. Ich fühlte mich richtig
gut und konnte ordentlich Druck aufs Pedal bringen.
Leider war das nicht bei uns allen so und wir verloren sehr schnell 2 Leute, nachdem wir schon nur zu 6. gestartet
waren.
Platz 9 ist dabei etwas unglücklich, da die anderen Teams zu 7. nicht so viel schneller gefahren sind als wir zu
4....
Die Form stimmt in Richtung Deutsche Zeitfahrmeisterschaft....
Manchmal ist es echt verhext.
Bei einem so schweren und wichtigen Rennen wie Paris-Roubaix muss einfach alles passen.
Man muss sowohl auf der Höhe seiner Form sein, als auch gesund. Beides war ich!
Desweiteren muss man einen guten Tag erwischen um wirklich ganz vorne mitmischen zu können. Bereits gestern befand ich mich
in meiner absoluten Höchstform und ich konnte im Mannschaftszeitfahren ordentlich aufs Gas drücken. Während die anderen aus meinem Team heute morgen noch über schwere Beine klagten, spürte ich nur
die Vorfreude auf die Pavés in meinen Beinen.
Alles schien also perfekt angerichtet für ein tolles Ergebnis zu sein.
Nach dem Start begann dann sofort der Krieg um die Spitzengruppe aus dem ich mich dezent zurückhielt obwohl es doch
außerordentlich in den Beinen juckte.
Nachdem die Gruppe dann endlich stand begannen auch schon die Positionskämpfe um auch ja vorne auf das erste Pavé
raufzufahren.
Je weiter hinten man aufs Pavé rauffährt, desto größer ist auch die Gefahr zu stürzen oder durch einen Sturz aufgehaltwn zu
werden.
Auch his hier lief noch alles gut für mich und ich fuhr unter den ersten 20 in den 1.Sektor hinein.
Nach etwa der Hälfte passierte es dann aber.
Durch die Schläge auf dem Kopfsteinpflaster muss sich mein Lenker gelockert haben und drehte sich nach unten. Dadurch wurde abrupt die Vorderbremse ausgelöst und ich überschlug mich und knallte bei Tempo 40 auf das Pavé. Daraufhin rasten mehrere Fahrer hinter mir in mich hinein und stapelten sich über mir auf.
Als alle Fahrer von mir runter waren taumelte ich zu meinem Rad zurück und wollte wieder weiterfahren, was mit diesem Rad
aber nicht mehr möglich war. Dann brachte mir unser Mechaniker aber ein Ersatzrad und es konnte weitergehen...für 100 m...
Ich verspürte starke Schmerzen in der Schulter und meine Sicht wurde immer verschwommener, sodass ich sofort wieder
anhielt.
Wie bei meinem ersten Versuch bei den Junioren wurde es auch diesmal wieder nichts mit dem Velodrom in Roubaix. Stattdessen
fand ich mich wieder einmal im Krankenwagen wieder und kam erneut in den Genuss von französischer Notaufnahme im Krankenhaus.
Nach meiner Ankunft mussten wir erst 3 x klingeln und 5 x Klopfen bis einer der Ärzte und Helfer uns aus der Kaffeepause die öffnete, bevor ich dann 4 h äußerst effektiv nicht behandelt wurde.
Irgendwann kam ich dann in den CET wo dann Kopf, Schulter umd Oberkörper untersucht wurden.
Zum Glück kann ich sagen, dass soweit alles in Ordnung ist. Keine Brüche lediglich Prellungen, Blutergüsse und zahlreiche
Schürfwunden am ganzen Körper von den zahlreichen Fahrern die auf mich draufgefahren sind.
Ich hatte wohl doch Glück im Unglück, bin natürlich aber extrem enttäuscht, da ich mich wirklich extrem gut gefühlt hatte und
noch extrem frisch war.
Nächstes Jahr gibt es eine neue Chance und ich werde zurückkommen und dann hoffentlich nicht nur um in Roubaix
anzukommen....
Fotos kommen später...